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1342. Dezember 13. Breslau im Sandstift (act. et dat.).

i. d. st. Lucie virg.

Konrad, Abt des St. Marienklosters auf dem Sande bei Breslau, bek., daß er und sein Konvent den Bruder Nikolaus, Kantor desselben Klosters, zu ihrem Bevollmächtigten bestellt haben, einen jährlichen Zins von 4 Mk., der seit alters zum St. Georgs-Hospital in Olesna (Oels) gehört u. den jetzt dort das Marienkloster [Das St. Georgshospital i. Oels gehörte dem Bresl. Sandstift seit dem Jahre 1340 (s. Nachtrag)] namens des Georgshospitals von den Fleischbänken in Oels erhebt, an Herrn Peter, Pfarrer in Olsna (Oels), für sich und seine Kirche an Stelle von 4 Mk. - da das Marienkloster dem Pfarrer Peter u. seiner Kirche für das Georgshospital gemäß der Urkunde [unbekannt] des Breslauer Bischofs mit 8 Mark verpflichtet ist - abzutreten und von diesem namens seiner Kirche das Anerkenntnis entgegenzunehmen, daß das Kloster ihm nur noch zu 4 Mk. gewöhnlichen Geldes u. jährlichen Zinses namens des Georgshospitals verpflichtet ist.

Z.: Herr Johann, Notar des Breslauer [Dom-] Kapitels, Herr Andreas, Pfarrer in Gebhardiuilla (Gäbersdorf b. Striegau) [Vgl. Neuling, Schles. Kirchorte. S. 64] u. Herr Konrad Gunczelini parui (Sohn Günthers des Kleinen), Kleriker.


Inseriert in der Urk. v. 14. Dez. 1342 (s. das.). Laut der dort gegeben Siegelbeschreibung hingen am Original an Pergamentstreifen zwei längliche Siegel von gewöhnlichem Wachs, die wie folgt beschrieben werden: In der Mitte des ersten Siegels eine aufrechte Gestalt im Priestergewand, in der rechten Hand den Hirtenstab, in der linken ein an die Brust gedrücktes Buch haltend; Umschrift: "† S' abbatis ste Marie in Wrat". In dem zweiten größeren (als das erstgen.) Siegel das Bild der heil. Jungfrau Maria mit dem [Jesus-] Knaben auf den Armen u. auf einem Throne (sede) unter einem Baldachin sitzend, unter dem Baldachin aber oben zwei halbe (medii) Engel, die der Jungfrau Maria u. ihrem Knaben mit Weihrauchfässern (turibulis) dienen; Imschrift: "† Sigill' ecclesie ste Marie in Wrat".


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 30, 1925; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1338 - 1342. Herausgegeben von Konrad Wutke und Erich Randt.